Wird Instagram Threads zum X-Killer?

Hat Thread das Zeug zum Threat? Seit einigen Tagen hat Meta die neue Plattform Instagram Thread in Europa und damit auch in Deutschland ausgerollt. Wird sie das neue Twitter (sorry, X…)? Nur in nett?

Denn das Prinzip ist in wesentlichen Teilen das gleiche. Wie bei X liegt der Fokus auf kurzen Textnachrichten, die bei Threads maximal 500 Zeichen beträgt. Die Anmeldung erfolgt über das Instagram-Konto, nicht registrierte Nutzer können aber zumindest „mitlesen“. In die Posts können Links, Fotos und bis zu 5 Minuten lange Videos integriert werden. Perspektivisch plant Meta die Kompatibilität mit „offenen, interoperablen sozialen Netzwerken“.

Noch ist Threads werbefrei, aber Unternehmen sind schon fleißig dabei, sich und ihre Markenbotschaften zu positionieren. Der große Vorteil: Jedem Instagram-Nutzer wird die App empfohlen, wodurch die Nutzerzahl schnell explodieren wird. Immerhin verfügt Instagram (knapp 30 Mio.) in Deutschland über etwa doppelt so viele Nutzer wie X (knapp 15 Mio., Stand Frühjahr 2023).

Threads vs. X – die Unterschiede

Instagram Threads setzt stärker auf persönliche Netzwerke und enge Beziehungen zu Followern, während sich X als eine Plattform für öffentliche Diskussionen und Nachrichten betrachtet. 

Threads zielt augenscheinlich auf eine jüngere, Instagram-affine Nutzerbasis ab, während X nach wie vor als Agenda Setter v.a. für Politik, Wirtschaft und Medien interessant ist.

Der größte Unterschied dürfte aber künftig die Art der Debatte sein. Die offene, unmoderierte Natur von X begünstigt polarisierte Debatten. Das mag im Sinne einer weitgefassten Meinungsfreiheit prinzipiell wünschenswert sein, jedoch begünstigt das eben auch die Polarisierungen der Debatten. Was viele User und auch Werbetreibende zunehmend abschreckt. 

Reicht Seichtheit aus?

Threads setzt dagegen auf die harmlose, grundsätzlich eher positive Kommunikation unter „Freunden“. Ob diese Seichtheit ausreicht, um einen gewissen Impact zu erreichen, der über die reine Nutzerzahl hinaus geht, wird sich zeigen müssen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie lange es „seicht“ bleibt oder ob die Polarisierungen auch bei Threads Einzug halten.

Fazit: Es tut sich was. Allein schon durch die Nutzerzahl hat Threads das Zeug zum X-Killer. Aber nur wenn es das Beste von X reproduziert und gleichzeitig die Fehler vermeidet.

Kommunikation ist hybrid

Im Bereich der Kommunikation greifen immer mehr Dinge ineinander: Print und Online, Meinung und Bericht, Journalismus und Anzeigenmärkte, externe und interne Kommunikation oder auch PR und direkte Verkaufsförderung. Moderne Hybrid-Kommunikation braucht deshalb vor allem im regionalen einen ganzheitlichen Ansatz.

„Was kostet das denn?“ Als ich vor Jahren bei einer Recherche zu einer Service-Geschichte über Restaurants mit dieser Frage konfrontiert wurde, traute ich erstmal meinen Ohren nicht. Redaktion und Anzeigenbereich sind doch getrennt, dachte ich bei mir. Was also soll die Frage? Scheinbar hatte der Gesprächspartner aber dahingehend bereits Erfahrungen gesammelt, die ihm diese Frage völlig selbstverständlich erscheinen ließen. Egal, wie man nun zu diesem gerade im regionalen Bereich verbreiteten Phänomen der fehlenden Trennung von Anzeige und Redaktion stehen mag – es zeigt, dass Kommunikation ganzheitlich erfolgen muss.

Gerade bei KMU im regionalen Bereich, also im Umfeld kleiner Märkte und Zielgruppen, finden wir oft verschiedene Akteure vor, die unterschiedliche Bereiche betreuen. Einer schreibt Pressemitteilungen, einer betreut im Büro nebenbei ein bisschen Social Media, dann gibt es da noch den Anzeigenverantwortlichen, der Medialeistungen einkauft und bei Bedarf die Agentur des Vertrauens eine Anzeige bauen lässt. Koordinierung oft Fehlanzeige!

Hybrid-Kommunikation bedeutet auch, dass wir in einer Zeit leben, die (noch) ein Nebeneinander klassischer, analoger Kommunikationsmedien und einer immer stärker werdenden Digitalisierung prägt. Jeder Kanal muss unterschiedlich bedient werden, um die jeweiligen Zielgruppen zu erreichen. In der digitalisierten Welt wird die Kommunikation also keineswegs übersichtlicher, sondern – im Gegenteil – komplexer. Umso wichtiger, dass die verschiedenen Kommunikationsmaßnahmen als Ganzes gedacht werden.

Doch wenn die koordinierende Stelle fehlt, hat das negative Auswirkungen auf die Markenbildung – was indirekt deutlich teurer ist, als für eben diese Koordinationsaufgabe Budget in die Hand zu nehmen.

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